Großübung „Massenanfall von Verletzten, Inbetriebnahme einer

Erstversorgungsklinik“

 

 

Auf dem Gelände des Hannover Congress Centrum (HCC) sowie im Diakoniekrankenhaus Henriettenstiftung fand am Samstagvormittag eine Großeinsatzübung mit einem Massenanfall von verletzten Personen statt. Insgesamt 50 Verletzte mussten bei diesem dargestellten Großschadensereignis einer Kollision eines Nahverkehrszuges mit einem ICE auf den nahegelegenen Bahngleisen- rettungsdienstlich im vor Ort eingerichteten Behandlungsplatz versorgt und in die Erstversorgungsklinik (EVK) Diakoniekrankenhaus Henriettenstiftung transportiert werden.

 

Am 14.06.2014 um 10:06 Uhr wurden die Einsatzkräfte mit dem Alarmstichwort „Kollision eines Nahverkehrszuges mit einem ICE“ alarmiert. Vor Ort erfolgte die Einweisung der Einsatzkräfte in das gesamte Ausmaß der Lage. Angenommen wurde Kollision eines Nahverkehrszuges mit einem ICE auf den nahegelegenen Bahngleisen. Aufgrund dieser Erkenntnisse erfolgte durch den ersteintreffenden Notarzt die Auslösung der Alarmstufe MANV 3 (von 4 möglichen bei einem Massenanfall von Verletzten). Die insgesamt 50 Verletztendarsteller wurden durch die Teams Realistische Unfalldarstellung (RUD) der Feuerwehr Hannover sowie des DRK gestellt. Die aufwendig geschminkten Verletzungen sahen für die eintreffenden Einsatzkräfte täuschend echt aus.

 

Ein Modul bei diesem simulierten Großschadenereignis war ein Einsatzabschnitt Rettungsdienst unter Führung eines Organisatorischen Leiters Rettungsdienst (OrgL) und eines Leitenden Notarztes (LNA). Sie koordinieren die Sichtung, Behandlung und den Transport der Verletzten. Die bei dieser Einsatzübung eingebundenen Notärzte wurden durch die Teilnehmer eines Kurses für Leitende Notärzte der DRK Rettungsschule aus Goslar gestellt. Die Patienten wurden in einer Patientenablage zu einer Vorsichtung und medizinischen Erstversorgung an den Rettungsdienst übergeben. Für die Patienten, die aufgrund ihrer schwersten Verletzung sofort in ein Krankenhaus transportiert werden mussten, erfolgte eine Übergabe an dafür bereitgestellte Rettungswagen, die anderen Verletzten wurden einem Behandlungsplatz zugeführt.

 

Der Behandlungsplatz dient der Sichtung und Einteilung der Patienten in Sichtungskategorien und der unverzüglichen Herstellung der Transportfähigkeit der Vitalbedrohten und Schwerverletzten. Durch die Einteilung in Sichtungskategorien wird die weitere Transport-Priorisierung für jeden einzelnen Patienten festgelegt.

 

Sichtungskategorie I vitale Bedrohung Sofortbehandlung

 

Sichtungskategorie II schwer verletzt Überwachung, dringende Behandlung

 

Sichtungskategorie III leicht verletzt spätere, oder ambulante Behandlung

 

Sichtungskategorie IV hoffnungslos betreuende Behandlung

 

In einem weiteren Modul erfolgte die Versorgung der Verletzten in der Erstversorgungsklinik Diakoniekrankenhaus Henriettenstiftung. Vom Behandlungsplatz aus erfolgte der koordinierte Transport der Patienten in die Erstversorgungsklinik Diakoniekrankenhaus Henriettenstiftung. Die Erstversorgungsklinik (EVK) beendet in einem solchen Fall den Regelbetrieb, aktiviert ihren Notfallplan und stellt unter Nutzung aller Ressourcen auf einen Notfallbetrieb um. Aufgabe des EVK ist die erste klinische Versorgung zur Herstellung der stationären Behandlungs- oder weiteren Transportfähigkeit. Als Erstversorgungskliniken sind in der Landeshauptstadt Hannover neben dem Diakoniekrankenhaus Henriettenstiftung die Medizinische Hochschule, das Diakoniekrankenhaus Friederikenstift sowie das Klinikum Hannover- Nordstadt vorgesehen.

 

Gegen 12:30 Uhr war die Einsatzübung beendet. Insgesamt waren rund 300 Einsatzkräfte und 50 Fahrzeuge von Feuerwehr, Rettungsdienst und dem Diakoniekrankenhaus Henriettenstiftung in diese Übung eingebunden. „Die Zusammenarbeit der an dieser großangelegten Übung beteiligten Institutionen, insbesondere mit dem Diakoniekrankenhaus Henriettenstiftung, hat hervorragend funktioniert, mit dem Modell der vier Erstversorgungskliniken sind wir in Hannover bestens auf derartige Großschadenereignisse vorbereitet“, war das Fazit des Chefs der Feuerwehr Hannover, Claus Lange. „Für alle Beteiligten ist diese Übung eine wichtige Erfahrung gewesen, die auch den Zusammenhalt in den Teams gestärkt hat. Gerade diese simulierten Notfallsituationen helfen, im Ernstfall die Lage handhaben zu können. Das Konzept der Erstversorgungsklinik hat sich aus unserer Sicht unbedingt bewährt.“, so Dr. Lambert Herold, Chefarzt der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie des Diakoniekrankenhauses Henriettenstiftung.

 

Quelle: Pressemitteilung von der Feuerwehr Hannover Pressesprecher Michael Hintz

 

Quelle: Bilder von Einsatzkraefte in Kiel

 

Die Redaktion Einsatzkraefte in Kiel das Onlinemagazin bedankt sich bei der Feuerwehr Hannover für die Einladung !!

 

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